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Hier beschreiben wir die häufigsten Belastungsfaktoren, die zur Entstehung einer Depression beitragen können. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen: Eine Depression wird in der Regel nicht durch einen der Faktoren ausgelöst, es müssen mehrere zusammenkommen. Außerdem spielen diese Belastungsfaktoren eine wichtigere Rolle, wenn zusätzlich eine genetische Veranlagung für eine Depression vorliegt, weil beispielsweise jemand in deiner Familie an einer Depression erkrankt ist. Erfahre hier mehr zu den Ursachen einer Depression!

Das heißt: Jeder hat seine ganz eigene Entstehungsgeschichte der Depression. Dabei spielt es auch eine große Rolle, wie man Belastungen wahrnimmt. Eine schlechte Schulnote ist für den einen viel schlimmer und belastender als für andere. Jede*r nimmt Belastungen unterschiedlich wahr und entwickelt unterschiedliche Strategien, um damit umzugehen.

VERLUSTERLEBNISSE

Wenn ein Elternteil (oder eine nahestehende Person) stirbt, ist das eine schmerzhafte Erfahrung und kann auch ein Trauma darstellen. Ein solches Erlebnis kann das Risiko für die Erkrankung an einer Depression erhöhen. Insbesondere dann, wenn Kinder und Jugendliche weniger gut mit Stress umgehen können; oder wenn die Familie wenig emotionale und soziale Unterstützung von außerhalb bekommt.

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GEWALTERFAHRUNG UND VERNACHLÄSSIGUNG

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Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erhöht sich durch traumatische Erfahrungen, z.B. wenn man körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt hat – egal, ob zuhause oder anderswo. (Dabei gilt: Man muss die Gewalt nicht einmal selbst direkt erleben, es reicht, Zeuge von Gewalt zu werden bzw. mitzubekommen, dass anderen Gewalt angetan wird. Auch emotionale und körperliche Vernachlässigungen stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Depression. Unter emotionaler Vernachlässigung versteht man, dass man sehr oft lieblos behandelt wird; körperliche Vernachlässigung bedeutet z.B., wenn Eltern Kinder nicht ausreichend mit Essen oder warmer Kleidung versorgen. Wenn man als Kind oder Jugendliche*r Gewalterfahrungen macht, kann es sein, dass man die ganze Welt als bedrohlich und unsicher wahrnimmt. Man kann davon überzeugt sein: „Ich bin es nicht wert, in Sicherheit zu leben.“ Das kann zu einem Gefühl großer Hoffnungslosigkeit führen und so das Risiko für das Entstehen einer Depression erhöhen.

  1. Kinder und Jugendliche, die Gewalt erfahren, bekommen vermittelt, nichts wert bzw. nicht schützenswert zu sein – dies führt u.a. zu einem niedrigeren Selbstwert und Gefühlen wie Angst oder Wut. Das alles hat negative Folgen. Beispielsweise schätzen misshandelte Kinder ihre schulischen Fähigkeiten und Leistungen als schlechter ein; und sie glauben auch, dass sie nicht so beliebt sind wie ihre Klassenkamerad*innen. Es ist in einer solchen Situation viel schwerer für sie, glücklich und zufrieden mit ihrem Leben zu sein.

  2. Kinder oder Jugendliche, die Gewalt erleben, fehlen häufiger in der Schule und haben oft schlechtere Schulleistungen. Auch das erhöht zusätzlich das Risiko, an einer Depression zu erkranken.