Was ist Mobbing?

  1. Was bedeutet Mobbing?

    Mobbing (auch Bullying) bedeutet: Jemand wird wiederholt über einen längeren Zeitraum geärgert, gemein behandelt oder runtergemacht. Mobbing unterscheidet sich also von „normalen“ Streitereien, die sich eben nicht gezielt und über einen längeren Zeitraum gegen eine bestimmte Person richten. Du kennst ganz normale Streitereien bestimmt aus der Schule oder unter Freunden. Meistens sind diese schnell wieder erledigt. In der Schule kann es zum Beispiel darum gehen, wer neben wem sitzen darf. Mobbing ist etwas ganz anderes, viel Schwerwiegenderes.

  2. Wer ist eigentlich beteiligt?

    Beim Mobbing gibt es die sogenannten „Verursacher“ (einen oder mehrere), also diejenigen, die mobben. Und es gibt Kinder und Jugendliche, die vom Mobbing betroffen sind: die Mobbing-„Betroffenen“. Oft sind noch weitere Personen beteiligt, z.B. „Zuschauer“, Kinder und Jugendliche (aber auch Erwachsene), die dem Mobbing von außen zusehen und nicht eingreifen.

  3. Welche Formen von Mobbing gibt es?

    Es gibt Mobbing durch Worte: wenn jemand Lügen oder Hass verbreitet oder jemanden beschimpft. Es gibt aber auch Mobbing durch körperliche Angriffe, z.B. Schubsen oder Schlagen. Mobbing kommt unter Schüler*innen und Geschwistern vor, manchmal mobben aber auch Erwachsene (z.B. Lehrer*innen). Vielleicht kennst du das oder hast schon davon gehört: Ein Lehrer ruft einen bestimmten Schüler oder eine bestimmte Schülerin immer bei besonders schweren Fragen auf, die der Schüler oder die Schülerin nicht lösen kann, und stellt sie oder ihn so gezielt vor der ganzen Klasse bloß. Auch dieses gezielte, wiederholte Bloßstellen ist Mobbing.

Und was ist Cybermobbing?

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Mobbing im „digitalen Raum“ (z.B. in den sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat, WhatsApp etc.) ist Cybermobbing (oder Cyberbullying). Man kann beispielsweise durch gemeine Kommentare gemobbt werden. Oder dadurch, dass digital Lügen verbreitet werden. Oder es werden Informationen oder Bilder gepostet oder verbreitet, die absolut vertraulich und nicht für andere gedacht waren.

Mobbing kann jeden treffen

Häufig betrifft Mobbing Personen, die „anders“ sind: die anders aussehen, sich anders anziehen, andere Interessen haben oder vielleicht einfach schüchtern sind. Wichtig: Wer von Mobbing betroffen ist, hat auf keinen Fall selbst „Schuld“ an der Situation. Oft ist es so, dass die Verursacher selbst mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben oder selbst schon gemobbt worden sind. Mobbing kann einen tief treffen und schlimme Folgen haben. Zu den psychischen Folgen gehören Ängste oder depressive Symptome (z.B. Rückzug, Niedergeschlagenheit). Mobbing kann auch dazu beitragen, dass man psychisch krank wird, z.B. eine Depression oder eine Angsterkrankung bekommt. Körperliche Folgen können Bauchweh oder Kopfschmerzen sein. Mobbing zu erfahren bedeutet sehr stark verletzt und belastet zu werden. Und das hat oft große Auswirkungen auf das Leben in der Familie, in der Schule und im Freundeskreis.

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Hier findest du Tipps, wie du mit Mobbing umgehen und was du gegen Mobbing tun kannst:

Tipps zum Umgang mit Mobbing:

Wer von Mobbing betroffen ist, sucht oft die Schuld bei sich selbst und schämt sich dafür. Du hast aber absolut keine Schuld daran, dass du gemobbt wirst oder wurdest. Man weiß oft nicht, was andere dazu bewegt, zu mobben. Mobbing kann jeden treffen und ist sehr belastend. Gerade, wenn es einem nicht gut geht und man dazu neigt, Fehler bei sich selbst zu suchen, kann einen das zusätzlich belasten.

Wichtig ist, dass du dich nicht zurückziehst und mit deinen Sorgen und dem Erlebten nicht allein bleibst! Rückzug verändert nichts an der Situation. Wende dich an eine Person, der du vertraust, z.B. an deine Eltern oder eine*n Lehrer*in oder gute Freund*innen. In der Schule hast du auch die Möglichkeit, dich an Schulpsycholog*innen oder Beratungs- und Vertrauenslehrkräfte zu wenden. Gemeinsam könnt ihr dann entscheiden, wie ihr am besten weiter vorgeht (z.B. andere Personen dazuholen, die Verursacher auf das Mobbing ansprechen). In manchen Fällen kann es auch nötig sein, dass ihr euch gemeinsam an einen Anwalt oder an die Polizei wendet. Besonders wenn Cybermobbing vorliegt, oder Mobbing, das dich und deine persönlichen Rechte klar verletzt.

Wenn du gerade einem Mobbingangriff ausgesetzt bist: Zieh dich nicht zurück und sprich andere anwesende Personen direkt an, z.B. so: „Hey, du da im roten Pulli, kannst du schnell einen Erwachsenen holen, ich brauche Hilfe!“. Das hilft oft, die Mobbingsituation für diesen Moment zu beenden. Wenn in der Mobbingsituation niemand in deiner Nähe ist oder keiner eingreift, dann wende dich danach an eine Person deines Vertrauens und erzähle ihr von dem, was passiert ist.

Wenn du kannst und du dich bereit dazu fühlst, dann wehr dich, indem du den Verursacher direkt ansprichst. Übernimm dabei nicht das Verhalten vom Verursacher, beleidige ihn z.B. nicht. So zeigst du, dass sein Verhalten falsch ist und auffällt und du den Mut aufbringst, ihn damit zu konfrontieren (z.B. so: „Hey xy, ich möchte mit dir in Ruhe sprechen. Ich finde es nicht in Ordnung, dass du mich ärgerst/über mich lästerst etc., lass das sein! Ich werde das nicht länger akzeptieren!“). Es kann hilfreich sein, wenn du zu dem Gespräch eine Person, der du vertraust, dazuholst – z.B. eine Lehrkraft der Schule, mit der du gut klarkommst, oder die Vertrauenslehrerin. Manchmal ist es auch sinnvoll, eine Person deines Vertrauens zu bitten, das Gespräch mit dem Verursacher (ggf. zusammen mit dessen Eltern) allein zu führen. Besonders, wenn dich so ein Gespräch aktuell zu sehr belasten würde oder du dich dafür nicht sicher genug fühlst.

Bei Cybermobbing ist es erst mal wichtig, dass du den digitalen Kontakt zum Verursacher sofort stoppst. Reagiere also nicht (mehr) auf Nachrichten/Posts etc. des Verursachers. Oder „melde“ den Verursacher – es gibt ja in vielen sozialen Medien die Möglichkeit dazu, Facebook z.B. hat dafür spezielle Buttons. Du kannst den Verursacher auch blockieren. Das geht sowohl bei Apps (bspw. WhatsApp) oder bei Anrufen am Smartphone als auch in vielen sozialen Medien (bspw. Facebook/Instagram). Bevor du den Verursacher blockierst: Sichere den Verlauf der Nachrichten z.B. per Screenshots, Fotos oder durch Ausdrucke. Oder dokumentiere den Mobbingverlauf schriftlich, damit man ggf. später strafrechtlich gegen den Verursacher vorgehen kann. Auch für Cybermobbing gilt: Wenn du den Verursacher kennst, sprich ihn persönlich auf sein Verhalten an – eventuell gemeinsam mit einer Person, der du vertraust.

Tipps zum Schutz vor Mobbing:

Es klingt einfach, ist aber total wichtig: Akzeptiere dich, so wie du bist, egal ob dick oder dünn, groß oder klein, schüchtern oder etwas lauter. Denk dran: Es ist ganz normal, dass manche Dinge mal nicht so klappen. Und achte darauf, nicht immer nach eigenen Fehlern zu suchen. Mach dir stattdessen deine Stärken klar. Denn natürlich hast du viele Stärken.
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Damit Mobbing in der Schule keine Chance hat, müssen sich alle in der Klasse wohlfühlen. Und dafür muss man klare Regeln für den Umgang miteinander besprechen und festlegen. Eine Regel muss lauten: Mobbing wird nicht akzeptiert! Falls es in deiner Klasse solche Regeln noch nicht gibt, schlag deinem Lehrer oder deiner Lehrerin vor, sie einzuführen. Lass dich dabei auch vom Klassensprecher unterstützen. Einige Schulen führen schon spezielle Anti-Mobbing-Programme durch, die helfen Mobbing zu verhindern. Frag an deiner Schule nach, ob es dort auch so ein Programm gibt. Oder schlag vor, regelmäßig so etwas wie einen „Thementag: Mobbing“ einzurichten.



Das Internet ist gefährlich, auch weil es „nichts vergisst“. Überleg dir sehr gut, welche Informationen du im Internet über dich preisgibst (z.B. Fotos, persönliche Informationen). Lade nie vertrauliche Dinge hoch, zum Beispiel intime Bilder von dir oder anderen. Melde es sofort (z.B. über den Meldebutton), wenn du Texte oder Nachrichten bekommst, die beleidigend sind oder sexuelle Inhalte haben. Wenn du nicht sicher bist, wie du damit umgehen sollst, zeige sie einem Erwachsenen, dem du vertraust. Blockiere den Kontakt zu der Person, die dir Nachrichten geschickt hat, und speichere den Verlauf der Nachrichten z.B. per Screenshots, Fotos oder Ausdruck. Dies ist wichtig, um ggf. später strafrechtlich gegen den Verursacher vorgehen zu können. Bewege dich klug und vorsichtig im Internet. Besuche nur Seiten bzw. erstelle nur Accounts auf Seiten, die du oder deine Eltern kennt und denen ihr vertraut.