Häufigkeit und Begleiterkrankungen der Depression
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Die Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen – auch bei Kindern und Jugendlichen. In der Kindheit kommt die Depression noch recht selten vor. Jedoch steigt das Depressionsrisiko mit dem Alter: Vor allem Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken.
Über körperliche Krankheiten spricht man meist ganz selbstverständlich – egal, ob Grippe, Kopf- und Bauchschmerzen oder ein verstauchter Knöchel. Aber wenn es uns psychisch nicht gut geht, behalten viele von uns das lieber für sich. Warum ist das so? Oft stecken dahinter Scham und Angst. Manche fürchten auch, mit ihren Gefühlen oder ihrer psychischen Erkrankung allein zu sein. Dabei sind psychische Erkrankungen, darunter auch die Depression, nicht so selten, wie du vielleicht denkst.
KLARTEXT: DAS SAGT DIE STATISTIK
Hättest du das gedacht? Von 100 Kindern im Grundschulalter haben ungefähr ein bis zwei eine Depression. Die Häufigkeit der Depression steigt ab dem Alter von ca. 12 Jahren stark an – hier sind es von 100 Kindern und Jugendlichen etwa drei bis sieben, die an einer Depression erkrankt sind. Der Anstieg der Häufigkeit der Depression fällt zusammen mit dem Beginn der Pubertät. In der Pubertät sind viele Dinge in Veränderung: der Körper entwickelt sich vom Kind zum Erwachsenen, bestimmte Hormone werden vermehrt produziert und auch das Gehirn durchläuft eine wichtige Entwicklung. Da die Pubertät auch eine Zeit ist, in der Jugendliche immer selbstständiger werden, werden Beziehungen zu Freund*innen und Gleichaltrigen immer wichtiger. Konflikte und Streit sowie der Verlust von Freundschaften können ziemlich belastend sein und zum erhöhten Depressionsrisiko beitragen. Während Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch ungefähr gleich häufig erkranken, tritt die Depression ab dem Alter von ungefähr 12 Jahren bei Mädchen doppelt so oft auf wie bei Jungen.
OFT KOMMEN WEITERE ERKRANKUNGEN ZUR DEPRESSION HINZU
Bei einer großen Zahl der betroffenen Jugendlichen – nämlich über der Hälfte – kommen zur Depression weitere psychische Erkrankungen hinzu. Dann spricht man in der Fachsprache auch von Begleiterkrankungen.
Manche Kinder und Jugendliche mit einer Depression haben zusätzlich noch eine andere psychische Erkrankung. Beispielsweise treten Angststörungen häufig zusammen mit einer Depression auf.
Auch eine Essstörung oder ADHS können in Verbindung mit einer Depression auftreten. Wir erklären dir hier genauer, welches die häufigsten Begleiterkrankungen der Depression im Kindes- und Jugendalter sind und was die Hauptmerkmale dieser Erkrankungen sind. Ob zusätzlich zur Depression eine weitere psychische Erkrankung vorliegt, hat auch Einfluss auf die Behandlung. Psychische Erkrankungen wie die Depression sind meist sehr belastend. Aber die gute Nachricht ist, dass diese Erkrankungen behandelbar sind.
ANGSTSTÖRUNGEN, „NORMALE“ ANGST ODER EINE ANGSTSTÖRUNG?
Ängste im Kindes- und Jugendalter sind erstmal nichts Ungewöhnliches. Viele Kinder und Jugendliche haben z.B. phasenweise soziale Ängste – etwa die Angst, auf Gleichaltrige zuzugehen oder sich gegenüber Gleichaltrigen zu blamieren. Auch das ist erstmal ganz normal. Wenn man aber unter einer Angststörung leidet, dann ist das Angstgefühl ständig da und übermäßig stark (im Vergleich zu anderen Kindern und Jugendlichen in deinem Alter).
Ein weiterer Hinweis auf eine Angststörung kann sein, wenn die Angst nicht zum Alter passt, in dem sie auftritt. Wenn Schüler*innen morgens große Schwierigkeiten haben, sich von ihren Eltern zu trennen, bevor sie in die Schule gehen, dann ist das nicht mehr altersgerecht. Ein weiterer Unterschied zu normalen, alltäglichen Ängsten: Ängste im Rahmen einer Angststörung schränken das Alltagsleben stark ein, z.B. in der Familie, im Freundeskreis oder in der Schule – und man leidet auch darunter.
Wie machen sich Ängste bemerkbar?
Kinder und Jugendliche, die eine Angststörung haben, bemerken die Angst als unangenehmes Gefühl. Außerdem haben sie Gedanken wie: „Bestimmt sag ich was total Peinliches, wenn ich vor der Klasse sprechen muss.“ oder „Bestimmt passiert meinen Eltern was Schlimmes, wenn ich weg bin.“ Zu den Gedanken kommen noch körperliche Anzeichen dazu, wie z.B.:
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Herzklopfen
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Schwitzen
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Zittern
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Erröten
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Erstickungs- oder Beklemmungsgefühle
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Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen oder ein unangenehmes Gefühl in der Brust
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Schwindel oder Benommenheitsgefühle
WELCHE ARTEN VON ANGSTSTÖRUNGEN GIBT ES?
Von 100 Kindern und Jugendlichen leiden ungefähr zehn an einer Angststörung, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen. Es gibt ganz unterschiedliche Formen von Angststörungen. Hier stellen wir dir einige kurz vor:
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Spezifische Phobien
Unter die sogenannten spezifischen Phobien fallen Ängste/Furcht vor bestimmten Dingen. Angst vor Spinnen, vor Spritzen oder vor Prüfungen zum Beispiel. Wenn man in Kontakt mit solchen Dingen oder Situationen kommt, löst das starke Angst aus, oft reicht auch allein der Gedanke daran aus. Wer z.B. unter einer Spinnenphobie leidet, vermeidet deshalb z.B. Orte wie den Keller, weil sich da Spinnen aufhalten können. Bei einer Prüfungsangst hat man Angst davor, die Leistungen in einer Prüfungssituation nicht abrufen zu können. So kann es vorkommen, dass man vor lauter Prüfungsangst bei einer Matheaufgabe bestimmte Regeln vergisst und die Aufgabe daher nicht lösen kann. Kinder und Jugendliche, die unter einer solchen Angst leiden, versuchen deshalb aus „Angst vor der Angst“ Prüfungssituationen zu vermeiden und melden sich krank; oder sie ertragen Prüfungen nur unter großer Anspannung.
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Trennungsangst
Bei der Trennungsangst steht im Mittelpunkt die Angst, von Bezugspersonen getrennt zu werden. Die Kinder oder auch manchmal Jugendlichen haben z.B. Angst, dass den Eltern etwas zustößt oder die Eltern nicht mehr zurückkommen, wenn sie aus dem Haus gehen. Diese Angst kann sich z.B. darin äußern, dass sie oft Alpträume haben, ohne Eltern in direkter Nähe nicht einschlafen können, morgens ungern oder nur widerwillig zur Schule aufbrechen bzw. den Schulbesuch sogar ganz verweigern.
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Soziale Phobien
Bei einer sozialen Phobie lösen bestimmte soziale Situationen, also Begegnungen mit anderen Menschen, starke Angst aus. Kinder und Jugendliche mit dieser Angststörung vermeiden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, weil sie befürchten, sich blamieren zu können. Es kann ihnen bspw. schwerfallen, Referate vor der Schulklasse zu halten. Und sie können Angst davor haben, Gleichaltrige zu treffen, vor allem, wenn sie die anderen nicht so gut kennen. Daher versuchen sie solche Situationen zu vermeiden (bspw. verschieben sie ein Referat oder gehen nicht auf Partys). Für Kinder und Jugendliche mit einer sozialen Phobie ist es sehr unangenehm, dass ihre Angst für andere erkennbar wird, z.B. weil sie schwitzen, rot werden, zittern oder sich scheinbar peinlich verhalten.
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Generalisierte Angststörung
Bei der generalisierten Angststörung haben die Kinder und Jugendlichen übermäßige Sorgen bzw. zeigen Ängste in ganz vielen unterschiedlichen Bereichen des Alltags. Die Sorgen gehen deutlich über „normale“ Sorgen hinaus und beziehen sich z.B. darauf, dass der Familie etwas zustoßen könnte, dass man zu spät kommen könnte, dass die Eltern sich verschulden könnten usw. Oft machen sich betroffene Kinder und Jugendliche generell Sorgen über die Zukunft oder darüber, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Dabei sind sie oft angespannt, ruhelos, reizbar oder können sich nicht so gut auf Dinge konzentrieren.
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Posttraumatischen Belastungsstörung
Wer unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, hat ein sehr belastendes Ereignis oder eine traumatische Situation selbst miterlebt oder beobachtet; einen schlimmen Verkehrsunfall oder sexuelle oder körperliche Gewalt zum Beispiel. Diese Situation geht mit großer Angst oder dem Gefühl des „Ausgeliefertseins“ einher. Betroffene Kinder und Jugendliche leiden u.a. darunter, dass sich die Erinnerungen an das Trauma ständig aufdrängen und wiederholen. Die erinnerten Szenen können sich so anfühlen, als würde man das Geschehen nochmal wiedererleben. Auch kann man unter (Tag-)Träumen vom Ereignis leiden. Ein weiteres Merkmal ist: Man vermeidet Orte oder Personen, die mit dem belastenden Ereignis zu tun haben. Kinder und Jugendliche, die unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, ziehen sich auch oft sehr zurück. Diese und weitere Anzeichen können dabei erst einige Zeit nach dem belastenden Ereignis auftreten, spätestens aber sechs Monate danach.
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Panikstörung
Bei einer Panikstörung empfinden betroffene Kinder und Jugendliche phasenweise extreme Angst und erleben starke körperliche Symptome wie z.B. Schwitzen, Übelkeit, Herzklopfen oder ein Gefühl der Enge in der Brust. Diese Angst, die ohne erkennbaren Grund und wie aus „heiterem Himmel“ schnell und plötzlich auftritt, nennt man auch eine Panikattacke. Oft tritt eine Panikstörung im Zusammenhang mit einer Agoraphobie (umgangssprachlich „Platzangst“) auf. Bei einer Panikstörung mit Agoraphobie hat man z.B. Angst, sich in Menschenmengen oder auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten. Auch geschlossene Räume oder öffentliche Verkehrsmittel (Bahn, Flugzeug) können starke Angst auslösen. Dabei bezieht sich die Angst darauf, dass an diesen Orten eine Panikattacke auftreten könnte und man nicht mehr flüchten kann bzw. das extrem peinlich wäre; oder dass man nicht rechtzeitig Hilfe bekommen kann. Die Betroffenen versuchen, solche Orte zu vermeiden, oder suchen sie nur auf, wenn Freund*innen oder Eltern dabei sind.
Essstörungen
Bei Essstörungen weicht das Essverhalten stark und dauerhaft von normalem Essverhalten anderer Gleichaltriger ab. Die Gedanken von Kindern und Jugendlichen mit einer Essstörung kreisen ständig um die Themen Essen und Gewicht, sie beschäftigen sich zum Beispiel sehr viel damit, wie viel Kalorien sie zu sich nehmen. 0,3-5% der Kinder und Jugendlichen leiden an diesen Störungen, wobei mehr Mädchen betroffen sind als Jungen.
Es gibt folgende unterschiedliche Formen von Essstörungen:
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Bei einer Anorexia nervosa (auch unter Magersucht oder Anorexie bekannt) hat man vor allem Angst, die Kontrolle über sein Essverhalten zu verlieren und „dick“ zu werden. Kinder und Jugendliche, die an dieser Störung leiden, sind untergewichtig, d.h., sie wiegen deutlich weniger als Gleichaltrige. Sie fühlen sich im eigenen Körper unwohl und haben das Gefühl, zu „dick“ zu sein, auch wenn sie schon starkes Untergewicht haben. Sie hungern oder essen nur kalorienarme Nahrung (wie z.B. Rohkost), um abzunehmen oder nicht zuzunehmen. Außerdem machen sie oft sehr intensiv Sport und bewegen sich extrem viel, um Kalorien zu verbrennen. Manche Betroffene nehmen Medikamente wie Abführmittel oder Appetitzügler oder versuchen ihr Gewicht zu reduzieren, indem sie sich erbrechen.
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Bei einer Bulimia nervosa (auch bekannt unter Ess-Brech-Sucht oder Bulimie) verlieren Kinder und Jugendliche die Kontrolle über das Essen; sie haben Heißhungerattacken und nehmen dann große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit zu sich. Auslöser dafür können z.B. Stress oder Frust sein (beispielsweise Streit mit einem Freund oder der eigenen Freundin). Die Betroffenen schämen sich sehr für ihre Essanfälle, deshalb erfolgen diese auch meistens heimlich. Nach einem Essanfall versuchen sie ihr Gewicht zu regulieren, indem sie erbrechen, Abführmittel nehmen, fasten oder Sport treiben. Im Unterschied zur Anorexie sind Kinder und Jugendliche, die an Bulimie leiden, normalgewichtig.
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Eine weitere Erkrankung ist die Binge-Eating-Störung. Kennzeichen auch hier: wiederholte Heißhungerattacken. Dabei nehmen die betroffenen Kinder und Jugendlichen große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit auf und stoppen erst, wenn sie sich unwohl fühlen. Die Heißhungerattacken treten meist auf, wenn die Betroffenen allein sind; wie bei der Bulimie werden die Essanfälle vor anderen verborgen. Nach einem Heißhungeranfall kommen Schuldgefühle auf. Im Unterschied zur Bulimia nervosa unternehmen betroffene Kinder und Jugendliche nach einem Essanfall aber dann nichts, um Gewicht zu verlieren (z.B. Erbrechen). Die Betroffenen leiden häufiger an Übergewicht oder sogenannter Fettleibigkeit (Adipositas).
AUFMERKSAMKEITS- DEFIZIT- HYPERAKTIVITÄTS- STÖRUNG (ADHS)
ADHS hat drei Kernmerkmale: erstens die Aufmerksamkeitsstörung (=Unaufmerksamkeit), zweitens impulsives Verhalten und drittens Hyperaktivität (=Überaktivität). Typisch für die Aufmerksamkeitsstörung ist, dass man Aufgaben früher abbricht und stattdessen neue Aktivitäten beginnt (bspw. schnell von einer Hausaufgabe zur nächsten springt, Konzentrationsprobleme hat oder sich schnell ablenken lässt). Betroffenen Schulkindern fällt es oft schwer, im Unterricht mitzukommen, und Aufgaben, die über einen längeren Zeitraum hohe Konzentration erfordern, zügig zu erledigen. Typisch für impulsives Verhalten ist, dass man nicht abwarten kann (z.B. bis man in der Schule aufgerufen wird); dass man überstürzt, oft unbedacht reagiert, andere im Gespräch unterbricht oder oft Wutanfälle hat. Typisch für Hyperaktivität sind Ruhelosigkeit (z.B. Hin- und Herzappeln, Nicht-Stillsitzen-Können) und ein starker Drang, sich bewegen zu müssen; sowie ständiges Sprechen und Lärmen.
ADHS liegt vor, wenn diese Merkmale in unterschiedlichsten Situationen auftreten (z.B. in der Schule und zu Hause). Je nach Alter äußern sich die Merkmale der ADHS unterschiedlich. So zeigt sich Hyperaktivität bei Jugendlichen weniger in körperlicher Überaktivität, sondern z.B. eher in innerer Unruhe. Merkmale der ADHS treten bereits vor dem 6. Lebensjahr auf. Von 100 Kindern und Jugendlichen leiden ungefähr 5 an dieser Störung, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.
STÖRUNG DES SOZIALVERHALTENS
Typisch für eine Störung des Sozialverhaltens ist aggressives und aufsässiges Verhalten. Betroffene Kinder und Jugendliche zeigen Verhalten, das gegen die Regeln der Gesellschaft verstößt: Sie haben schwere Wutausbrüche, streiten sich übermäßig viel, legen Feuer, lügen oft, stehlen oder sind grausam gegenüber anderen Menschen oder Tieren. Manchmal zeigen Betroffene auffälliges Verhalten fast ausschließlich in der Familie. In anderen Fällen verhalten sich Kinder und jüngere Jugendliche vor allem trotzig und aufsässig, sind aber nicht aggressiv oder regelverletzend. Von 100 Kindern und Jugendlichen leiden ungefähr ein bis fünf an dieser Störung, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.
SUBSTANZMISSBRAUCH
Mit dem Begriff Substanzmissbrauch ist der übermäßige Konsum von Alkohol, Nikotin (d.h. Zigaretten oder Tabak), Medikamenten oder illegalen Drogen (z.B. Cannabis) gemeint. Der Missbrauch dieser Substanzen kann zu schweren körperlichen Erkrankungen führen. Er kann auch dazu beitragen, dass eine psychische Erkrankung (wie eine Depression) entsteht oder sich verstärkt. Und kann auch zu großen Problemen mit Mitmenschen führen, beispielsweise zu mehr Streitigkeiten mit Eltern oder Freund*innen. Substanzmissbrauch kann auch zur Substanzabhängigkeit werden. D.h., Personen, die von einer Substanz abhängig sind, sind so stark an eine Substanz gewöhnt, dass sie ständig den Drang oder Wunsch haben, sie einzunehmen. Es kann sein, dass die Gedanken der Betroffenen nur noch auf die Substanz fixiert sind; sie können dann z.B. kaum die nächste Gelegenheit abwarten, wieder zu rauchen. Betroffene haben Schwierigkeiten, den Konsum der Substanz zu steuern und zu kontrollieren. Auch wenn sie sich z.B. vornehmen, nur eine Flasche Bier zu trinken, gelingt das nicht. Von 100 Kindern und Jugendlichen leiden ungefähr acht bis 25 (dies hängt von der jeweiligen Substanz ab) an Substanzmissbrauch oder an einer Substanzabhängigkeit.