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Ambulante Behandlung

In den meisten Fällen können Kinder und Jugendliche, die eine Depression haben, ambulant behandelt werden. Das bedeutet: Sie haben weiter ihren Alltag in ihrem gewohnten Umfeld und können regelmäßig Termine bei ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten wahrnehmen. Zum Beispiel in einer Praxis, in der Fachpersonen arbeiten, oder in einer Ambulanz einer Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine ambulante Behandlung kommt für dich infrage, wenn du trotz der Depression noch deinem Alltag nachgehen kannst, wenn du zum Beispiel regelmäßig in die Schule gehen und deine Freunde weiter treffen kannst.

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(Teil)Stationäre Behandlung

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Manchmal reicht eine ambulante Behandlung aber nicht aus. Dann ist eine teilstationäre Behandlung (d. h. eine Behandlung in einer Tagesklinik) oder eine stationäre Behandlung notwendig. Teilstationär / in einer Tagesklinik bedeutet: Du bist tagsüber in einer Klinik, kannst aber abends und zum Wochenende wieder nach Hause gehen. Stationär bedeutet: Du bist (meist mehrere Wochen) in einer Klinik und bleibst dort auch über Nacht und am Wochenende. Eine teilstationäre beziehungsweise stationäre Behandlung findet in Fachkliniken statt, die auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen spezialisiert sind.

Wenn mindestens eins der folgenden Merkmale auf dich zutrifft, kann eine stationäre Behandlung für dich notwendig sein. Wichtig ist allerdings, dass eine stationäre Aufnahme gemeinsam mit deinen Eltern und Behandler*innen abgewogen wird:

  • Du denkst daran, dir das Leben zu nehmen und kannst deiner Therapeutin oder deinem Therapeuten nicht versprechen, dass du dir nichts antun wirst.

  • Du hast in deinem Umfeld (zum Beispiel in der Schule oder in der Familie) aktuell sehr große Schwierigkeiten oder bist starken Belastungen ausgesetzt: Du erlebst zum Beispiel körperliche oder sexuelle Gewalt. Oder du wirst in der Schule von Mitschüler*innen wiederholt runtergemacht oder erpresst. Oder du hast mit dem Tod einer nahestehenden Person zu kämpfen.

  • Du bekommst in deinem persönlichen Umfeld (zum Beispiel in der Familie) sehr wenig Unterstützung und Wärme. Oder du merkst, dass du selbst wenig Kraftquellen (zum Beispiel eine positive Lebenseinstellung) hast, um Schwierigkeiten selbst zu bewältigen.

  • Du fühlst dich alltäglichen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Du fühlst dich z. B. nicht in der Lage, die Schule zu besuchen. Oder du hast große Schwierigkeiten, überhaupt nur das Haus zu verlassen. Oder du bist wegen der Depression nicht mehr in der Lage, dich mit Freundinnen oder Freunden zu treffen und deine Freundschaften aufrechtzuerhalten.

Ob eine stationäre oder teilstationäre Behandlung für dich infrage kommt oder nicht, hängt von vielen Dingen ab; beispielsweise davon, wie schwer die Depression ausgeprägt ist, wie viel Unterstützung du in der Familie erhältst oder welche tagesklinischen oder stationären Angebote es in deiner Umgebung gibt. Eine Entscheidung sollte in der Regel immer gemeinsam mit deinen Eltern und einer Fachperson getroffen werden.