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Im Folgenden beschreiben wir die wichtigsten bzw. häufigsten Belastungsfaktoren, die zur Entstehung einer Depression beitragen können. Eine Depression wird in der Regel nicht durch eine einzige Belastungssituation ausgelöst. Meist spielen mehrere der Belastungsfaktoren zusammen. Zudem können z.B. bei einer genetischen Veranlagung belastende Erfahrungen ein größeres Risiko für die Entstehung einer Depression darstellen, als wenn keine genetische Veranlagung vorliegt. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Ursachen der Depression. Jedes Kind und jeder Jugendliche hat also seine ganz individuelle Entstehungsgeschichte der Depression. In diesem Zusammenhang ist auch die eigene Wahrnehmung von Belastungsfaktoren sehr wichtig: Jeder kann Belastungsfaktoren unterschiedlich wahrnehmen und unterschiedliche Strategien entwickeln, um damit umzugehen. Eine alltägliche Situation, wie z.B. eine schlechte Schulnote, nehmen manche Schüler*innen als viel belastender wahr als andere.

VERLUSTERLEBNISSE

Der Verlust eines Elternteils (oder einer nahestehenden Person) erhöht das Risiko für die Entstehung einer Depression im Kindes- und Jugendalter. Insbesondere wenn Kinder und Jugendliche weniger gut mit Stress umgehen können oder wenn die Familie wenig emotionale und soziale Unterstützung von außerhalb bekommt. Die negativen Konsequenzen von Verlusterlebnissen können sich noch verstärken, wenn ein Kind oder ein*e Jugendliche*r an sich schon einen niedrigen Selbstwert hat.

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GEWALTERLEBNISSE UND VERNACHLÄSSIGUNG

Das Risiko an einer Depression zu erkranken erhöht sich, wenn Kinder und Jugendliche körperliche oder sexuelle Gewalt erleben – egal, ob außerhalb des Elternhauses oder als häusliche Gewalt. Dabei gilt: Man muss die Gewalt nicht einmal selbst direkt erleben, es reicht Zeuge von Gewalt zu werden bzw. davon zu hören, dass anderen Gewalt angetan wird. Neben Gewalterfahrungen stehen auch emotionale und körperliche Vernachlässigungen im Zusammenhang mit einer Depression.

Mögliche Folgen von Gewalterlebnissen und Vernachlässigung sind:

  • Gewalterfahrungen können dazu führen, dass Kinder und Jugendliche die Welt als bedrohlich und unsicher erfahren. Sie können auch die Überzeugung entwickeln, dass sie es nicht wert sind, in Sicherheit zu leben. Dies wiederum kann zu Hoffnungslosigkeit führen, die das Risiko für eine Depression erhöht.

  • Gewalterfahrungen tragen zu einem niedrigeren Selbstwert bei. Kinder und Jugendliche, die Gewalt erfahren, bekommen vermittelt, nichts wert bzw. nicht schützenswert zu sein. Das hat Konsequenzen. So schätzen diese Kinder und Jugendliche ihre schulischen Fähigkeiten und Leistungen als schlechter ein; und sie glauben auch, dass sie nicht so beliebt sind wie ihre Klassenkamerad*innen. Es ist viel schwerer für sie in einer solchen Situation, glücklich und zufrieden mit ihrem Leben zu sein.

  • Misshandelte oder missbrauchte Kinder und Jugendliche bleiben oft der Schule fern und zeigen haben schlechtere Schulleistung. Auch das erhöht das Risiko für eine Depression.